Übersicht
Unser Gerstenangebot im Mühlenladen
- Gerstengraupen
- Nacktgerste
- Gerstenflocken in der 5-Korn-Flockenmischung mit Hafer, Roggen, Dinkel und Weizen
- Gerstenmalz / Backmalz
- Getreidekaffee aus Gerstenmalz, Roggen, Zichorie und Lupine
Die Gerste: Was wird daraus gemacht?
Gerste ist eine der ältesten Getreidearten und wird heute weltweit nach wie vor am häufigsten angebaut. Wie andere Getreidearten auch, hat sie ihren Ursprung im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds, das sich über den heutigen Irak, das nördliche Syrien, Libanon, Israel und Jordanien erstreckt.
Ein Großteil der weltweit angebauten Gerste fließt ins Tierfutter. Dazu wird in unseren Breitengraden die ihre Winterform verwendet: die Wintergerste, die im Spätjahr in den Boden kommt. Sie ist im Anbau recht beliebt, da sie auch auf weniger fruchtbaren Böden angebaut werden kann.
Die Gerste zählte in unseren Breitengraden lange zu den Grundnahrungsmitteln und wurde als Brei zubereitet. Außerdem wird daraus Bier gebraut. Doch wofür ist die Gerste sonst noch gut? Und was macht sie so besonders?
Wertvolle Inhaltsstoffe
Gerste enthält Vitamine und Mineralstoffe sowie Schleimstoffe, darunter wertvolle Beta-Glucane. Das sind Ballaststoffe, die im Darm aufquellen und dadurch für eine schonende Verdauung sorgen. Sie dienen gesunden Darmbakterien als Energiequelle und fördern so deren Wachstum. Außerdem wirken sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus.
Gerstengraupen
Damit man die Gerste essen kann, muss bei ihrem Korn zunächst die schützende Hülle, der Spelz, abgeschliffen werden. Denn er fällt nicht beim Dreschen ab. Mit Spelz ist die Gerste jedoch ungenießbar und ist eine stachelige Angelegenheit. Die geschliffenen Gerstenkörner nennt man Graupen. Sie werden auch Rollgerste oder Kochgerste genannt, weil man sie gut als Einlagen in Suppen und Eintöpfe verwenden kann.
Die Graupen sind auch unter den Begriffen Perlgraupen bekannt. In diesem Fall wurde das Korn jedoch sehr stark bearbeitet. Daher haben wir Graupen im Sortiment, die auf schonende Art bearbeitet sind und das ballaststoffreiche Samenhäutchen größtenteils erhalten bleibt. Keimfähig sind die Gerstengraupen jedoch nicht.
Mit den Graupen kann man mit Gemüse beispielsweise Eintöpfe (unser Rezept: Sämiger Graupeneintopf) oder eine Gerstensuppe. Man kann sie auch in Aufläufen und Salaten sowie als Beilage für Fleischgerichte einsetzen.
Nacktgerste
Wem das Schleifen der Körner zu viel Bearbeitung ist, kann auf Nacktgerste ausweichen. Das ist eine Züchtung aus dem Bio-Anbau, bei welcher der Spelz beim Drusch abfällt und das Korn direkt verwendet werden kann. So wird auch dessen Keimfähigkeit erhalten.
Gerstenmehl
Gerste enthält weniger des Klebereiweißes Gluten als Weizen und ist daher nur bedingt backfähig. Gerste verfügt vielmehr über Schleimstoffe, die aber nicht für ein stabiles Teiggerüst sorgen. Ein Brotrezept mit Gerstenmehl sollte daher aus rund 40 Prozent Weizen- oder Dinkelmehl bestehen. Außerdem empfiehlt sich eine Kastenform. Gerste findet sich auch in Flockenform in Mischungen und Müslis wieder.
Gerstenflocken
Gerstenflocken kann man für Müslis, Bratlinge oder Süßspeisen verwenden. Wir bieten die Flocken im Mühlenladen sortenrein sowie in einer Mischung mit Hafer, Roggen, Dinkel und Weizen an.
Gerstenmalz / Backmalz
Gerstenmalz unterstützt als Triebmittel die Arbeit der Hefe und beschleunigt so die Gärung des Teiges. Es kann aus Gerste, Weizen oder Roggen gewonnen werden. Dazu wird das Getreide zum Keimen gebracht, geröstet und vermahlen. Unser Backmalz im Mühlenladen besteht aus Gerstenmalz.
Man unterscheidet zwischen aktivem und inaktivem Backmalz:
- Aktives Backmalz: hier sind die Enzyme aktiv und treiben den Gärungsprozess voran.
- Inaktives Backmalz: die Enzyme sind nicht mehr aktiv, verleihen dem Brot jedoch eine knusprige Krume, eine dunklere Farbe und einen aromatischen Geschmack. Außerdem bleibt das Gebäck länger frisch.
Gerste im Getreidekaffee
Wer auf der Suche nach einer koffeinfreien und gesunden Alternative für Bohnenkaffee ist, kann unseren Getreidekaffee probieren. Er enthält Gerstenmalz sowie geröstete Gerste, Roggen, Zichorie und Feigen.
Meist reicht ein Teelöffel für eine Tasse Kaffee. Einfach mit heißem Wasser aufgießen und mit Sahne oder Milch verfeinern.
Dieser Kaffee ist also von Natur aus koffeinfrei und kann zu jeder Tages- und Nachtzeit getrunken werden. Umgangssprachlich gibt es dafür auch den Ausdruck „Muckefuck“, der auf das französische „Mocca faux“ zurückgeht. So bezeichneten französische Soldaten im 18. Jahrhundert den aus Getreide hergestellten Kaffeeersatz. Und die Deutschen machten daraus „Muckefuck“.
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